Juni 2002

Zusammenhänge

29.06. – 18.08.2002

 

Sabiene Autsch  ·  Aki E. Benemannn  ·  Werner Brach  ·  Benno Derda  ·  Helmut Geis  ·  Günter Hähner  ·  Elisabeth Jeck  ·  Thomas Kellner  ·  Silke Krah  ·  Eckard Putzmann  ·  Helmut Riekel  ·  Ingo Schultze-Schnabl  ·  Nham-hee Völkel-Song  ·  Andy Weiss

Bastion Kronprinz, Zitadelle Spandau

 

 

 

PDF-Download:  2002-06_ASK_Zusammenhänge

 

Pressestimmen

Siegener Zeitung 24. Juli 2002

 

ASK in Spandauer Zitadelle präsentiert

Arbeiten der Siegerländer Künstler stellen »Zusammenhänge« her

gmz Spandau/Siegen. Die ASK trifft den ASK: Die Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler ist zu Gast beim Arbeitskreis Spandauer Künstler. Anlass ist das 50-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft Siegen-Spandau, das vor kurzem in Spandau mit Kontakten auf politischer Ebene sowie dem regen Austausch verschiedener Vereine gefeiert wurde (die SZ berichtete).
Für den Herbst sind Gegenbesuche in Siegen geplant – der ASK zeigt seine Arbeiten im Siegener Haus Seel. Die ASK stellt bis 18. August in den wunderschön renovierten, hohen Räumen der Spandauer Zitadelle aus, in denen die Arbeiten der Künstler ganz neue Wirkungen entfalten können.

15 Mitglieder der ASK haben Arbeiten nach Spandau geschickt, wo sie unter dem beziehungsreichen Titel »Zusammenhänge« gezeigt werden. Ein Titel, der sich, wie Silke Krah in ihrer Einführung betonte, sowohl reduzieren als auch erweitern lässt – von der schlichten Feststellung, dass mehrere Künstler Arbeiten gemeinsam ausstellen bis zur Wahrnehmung verschiedenster Beziehungen zwischen den einzelnen Exponaten und Künstlern, bis zur Herstellung von »Zusammenhängen« zwischen Objekt und Raum.

Helga Seekamp beispielsweise hat ihren Kokons in der ehemaligen Militäranlage eine neue Bedeutung verliehen, indem sie sie in einer alten Munitionskiste deponiert hat. Sie lässt so die Frage offen, ob die Granaten-Kokons verpuppt sind und damit unbrauchbar, oder ob sie wieder zum Leben erweckt werden können. Ingo Schultze-Schnabl greift an diesem Ort mit seinen bildlichen Industrie-Zeugnissen ebenfalls die Spannung zwischen Monumentalität und Vergänglichkeit auf, Günther Hähner poetisiert in seinen Collagen die sachlichen, mathematisch-mechanischen Grundlagen der Arbeitswelt und deutet ihre mögliche Schönheit an. Thomas Kellner reflektiert in seinen Fotos die Fragilität der Schönheit und zeigt gleichzeitig ihre Beständigkeit auch in der Veränderung, sogar der Auflösung.

Aki E. Benemann zeigt in ihren graphischen Werken, wie die »solide« Realität konstruiert ist, in die Welt der zeichenhaften Konstruktion tauchen Helmut Riekel, Nham-Hee Völkel-Song, Eckard Putzmann und Silke Krah ein, wenn sie mit Schriftzeichen experimentieren und sie auf ihren Bedeutungsgehalt in neuen Zusammenhängen untersuchen.

Auf die unmittelbare Wirkung der Vergangenheit auf die Gegenwart gehen auch Sabiene Autsch und Benno Derda ein, wenn sie alte Papiere und Schriftstücke bzw. ausgediente Türblätter zur »Grundlage« ihrer Collagen bzw. Graphik machen. Auch Werner Brach lässt in seinem Objektkasten die Vergangenheit wieder Gegenwart werden, wenn er ein altes Foto, das der Zitadelle ähnelt, wie Silke Krah erläutert, in neue Zusammenhänge stellt. Andy Weiß schließlich erinnert in einer Arbeit an den früh verstorbenen Künstler Walter Helsper, der in diesen Tagen seinen 75. Geburtstag gefeiert hätte. Elisabeth Jeck greift in ihren geometrischen Kompositionen die farbige Diktion von Kirchenfenstern auf, Helmut Geis setzt akustische Erfahrungen in Bildsprache um. Zusammenhänge, Bezüge zur eigenen Erfahrungswelt sind also da – man muss es wagen, sich ihnen zu stellen!