September 2000

Untertagewerke

02.09. – 17.09.2000

Aki E. Benemann  ·  Jochen Dietrich  ·  Helmut Riekel  ·  Helga Seekamp  ·  Ingo Schultze-Schnabl

Stahlbergmuseum und Stahlberger Erbstollen, Hilchenbach

 

 

PDF-Download:  2000-09_ASK_Unter_Tage_Werke

 

 

Historischer Bergbau

Der Bergbau im Siegerland und insbesondere im Müsener Bergrevier hat eine sehr lange Tradition. Die ältesten Zeugnisse dieses Bergbaus stellen die Relikte der Bergbausiedlung auf dem Altenberg aus dem 12. und 13. Jahrhundert dar. Die älteste urkundliche Erwähnung der Grube Stahlberg an der Martinshardt ist eine Zollvereinbarung aus dem Jahre 1313. Diese Grube war die größte der zeitweise über 40 Eisen-und Metallgruben im Revier und wurde kontinuierlich über 600 Jahre bis zur Schließung im Jahre 1931 betrieben. Mit der Schließung dieser Grube endete auch der Erzbergbau im Raum Müsen. Heute sind nur noch wenige bauliche Anlagen aus der Zeit des Bergbaus erhalten. Ein Teil dieser Objekte ist durch einen Bergbauhistorischen Wanderweg erschlossen. Im Ortskern von Müsen stellen das ehemalige Bethaus der Grube , Verläß genannt und seit 75 Jahren Bergbaumuseum, sowie der benachbarte Stahlberger Erbstollen zusammen ein besonderes lndustriedenkmal der Bergbauregion Siegerland dar.

Das Kunstprojekt

In diesem Kontext findet eine Ausstellung aktueller Gegenwartskunst statt. Sie nutzt neben einer kleinen Fläche im o.g. Verläs überwiegend den genannten Bergbaustollen.Hier gibt es verschiedene Raumzonen, z.B. so genannteWechsel und andere Hohlräume, sowie denGestellsteinbruch. Diese Bereiche werden zur Präsentation der Arbeiten bzw. für Installationen genutzt. Die fünf Teilnehmer gehören zur Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler, die selbst vor zwei Jahren ihr 75-jähriges Bestehen feiern konnte und in ihrer eigenen Geschichte einen intensiven Bezug zur Industriekultur vorweisen kann. In der Beschäftigung mit der gegebenen Raumsituation haben die Künstler in den vergangenen Monaten Arbeiten entwickelt, die auf den konkreten Ort und seine Geschichte reagieren. Die Kunst als Form der Verarbeitung vonWirklichkeit kehrt zurück zu den Ursprüngen der Region und den Faktoren, die ihre strukturellen Bedingungen undEigenheiten bis heute spürbar bestimmen.

 

Pressestimmen

Siegener Zeitung 04.09.2000